Zum Hauptinhalt springen

Wie kann Landwirtschaft zukunftsfähig gestaltet werden? Antworten darauf erhielten rund 60 Gäste beim heutigen Feldtag im Thallwitzer Ortsteil Böhlitz. Auf Sachsens größtem zusammenhängenden Agroforstsystem zeigten Vertreter aus Land- und Forstwirtschaft, Wissenschaft und kommunaler Verwaltung, wie nachhaltige Landnutzung in der Praxis funktioniert.

ZENAPA-Fahne, im Hintergrund sind die Veranstaltungszelte und das Feld zu sehen

ZENAPA-Fahne im Agroforst Böhlitz, im Hintergrund die Veranstaltungszelte

Veranstaltung im Rahmen von ZENAPA

Organisiert wurde der Feldtag maßgeblich von der Wurzener Land-Werke GmbH, der Agrargenossenschaft Böhlitz e. G., dem Geopark Porphyrland und der Gemeinde Thallwitz. Sie war Teil des letzten überregionalen Partnertreffens des EU-Projekts ZENAPA. ZENAPA verbindet Klima- und Naturschutz mit regionaler Entwicklung in ausgewählten Modellregionen. Das Wurzener Land ist eine davon und bot mit seinem Agroforstsystem den idealen Rahmen für den fachlichen Austausch.

Eröffnung mit klarer Botschaft

Eröffnet hat den Feldtag Landrat Henry Graichen gemeinsam mit den Projektverantwortlichen. In seinem Grußwort hob er die Bedeutung innovativer Landnutzungssysteme für den Strukturwandel im ländlichen Raum hervor.

Podiumsdiskussion zu nachhaltiger Landnutzung

In einer anschließenden Podiumsdiskussion tauschten sich Fachleute über zentrale Aspekte zukunftsfähiger Landwirtschaft aus. Im Fokus standen unter anderem der Schutz vor Bodenerosion, die Verbesserung des Wasserhaushalts und die Rolle von Agroforstsystemen beim Erhalt landwirtschaftlicher Produktivität. Ebenfalls wurde diskutiert, wie sich landwirtschaftliche Erzeugung mit der Nutzung von Energieholz und einer ressourcenschonenden Wasserwirtschaft kombinieren lässt, um regionale Wertschöpfungsketten zu stärken. So wird bereits in sechs Jahren die erste Ernte im Agroforstsystem Böhlitz erfolgen. Das gewonnene Holz wird dann in Form von Hackschnitzeln von der Wurzener Land-Werke GmbH zur nachhaltigen Wärmeversorgung in der Region eingesetzt.

Auch die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Kommunen bei der Renaturierung von Flächen wurde als erfolgversprechender Hebel für mehr Biodiversität und Klimaschutz hervorgehoben.

Kommunen als Motor des Wandels

Bürgermeister der Region sowie Vertreter des Landkreises Leipzig verdeutlichten: Kommunen, die sich aktiv an der Landnutzung beteiligen, können zu Treibern für nachhaltige Entwicklung werden. Voraussetzung dafür sind verlässliche Rahmenbedingungen – insbesondere beim Zugang zu Flächen und Fördermitteln.

Feldbegehung und Einblicke in die Praxis

Im Anschluss boten Themenstände Raum für vertiefenden Austausch. Das Unternehmen Lignovis demonstrierte vor Ort die technische Umsetzung von Agroforstsystemen. Bei Führungen über die Fläche erhielten die Teilnehmenden praxisnahe Einblicke in den Aufbau von Agrarholzstreifen und in aktuelle Forschungsergebnisse des Projekts AGROfloW.

Nachhaltigkeit sichtbar machen

Der Feldtag in Böhlitz zeigte eindrucksvoll, wie durch interdisziplinäre Zusammenarbeit zukunftsfähige Lösungen für den ländlichen Raum entstehen. Mit dem Agroforstsystem als lebendigem Beispiel wurde deutlich: Nachhaltige Landnutzung ist keine Theorie – sie wächst direkt vor unserer Haustür.

Quelle: Wurzener Land-Werke GmbH

Impressionen