Dr. Norbert Vornehm, Geschäftsführer der Wurzener Land-Werke GmbH, blickt auf eine lange und turbulente Ausschreibungsphase zurück:
„Drei Ausschreibungen parallel durchzuführen, ist schon keine Kleinigkeit. Aber diese für ein 30 Millionen Euro-Projekt, das vom Bund, dem Freistaat Sachsen und vier Kommunen gefördert wird, vergaberechtlich korrekt und unter Berücksichtigung aller Förderbestimmungen durchzuführen, hat sich durchaus als Herausforderung erwiesen.“
So mussten mitten im Bieterverfahren beispielsweise die als „unterversorgt“ ausgeschriebenen Adressen wegen Einwänden eines Bieters erheblich geändert werden. Besonderer Dank gilt deshalb auch den Bürgermeistern der Stadt Wurzen und der Gemeinden Bennewitz, Lossatal und Thallwitz, die durch Ihre Unterstützung den Breitbandausbau entschieden vorangetrieben haben. Eine tragende Rolle spielte insbesondere der Thallwitzer Bürgermeister Thomas Pöge, da er bis Mai 2019 als Geschäftsführer der Wurzener Land-Werke Glasfaser GmbH den Grundstein für das Projekt legte.
Weil das Breitbandnetz öffentlich gefördert wird, haben jedoch auch andere Dienstleister Zugang. Für den Kunden bedeutet das: Freie Wahl des Internet-Anbieters.
Die zuletzt gestartete Ausschreibung der „Projektsteuerung & Bauoberleitung“ wurde am schnellsten entschieden. Unter den vier Bietern und drei finalen Angeboten setzte sich ifp Management aus Gera erfolgreich durch. Sie überzeugten durch fundierte Erfahrungen im Fördermittelmanagement sowie in zahlreichen Großprojekten zur Infrastrukturentwicklung.
Die Ausschreibung „Planung & Bau“ war mit anfangs sechs Bietern nicht nur aufgrund der Bieteranzahl umfangreicher. Auch mussten viele Rückfragen beantwortet und zahlreiche Angebotsdetails per Nachforderung von Unterlagen geklärt werden. Hinzu kam der Ausschluss von insgesamt drei Teilnehmern während des laufenden Bieterverfahrens. Grund hierfür war, dass Termine und Fristen nicht eingehalten wurden. Ein Bieter trat hingegen selbst zurück. Am Ende fiel die Entscheidung auf die KÖNIG Elektro-Fernmeldebau GmbH aus Petersberg im Saalekreis. Das Unternehmen sammelte in der Vergangenheit bereits Erfahrungen im Netzausbau in der Region, unter anderem in Dessau-Roßlau und Bad Dürrenberg.
Der „Startschuss“ für das Projekt erfolgt in Kürze mit allen Projektpartnern sowie den Bürgermeistern der beteiligten Kommunen – selbstverständlich unter Berücksichtigung der aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen. Neben einem gegenseitigen Kennenlernen dient das Treffen ebenso dem Ideenaustausch und der Besprechung des gemeinsamen Bauvorhabens.
„Wir kämpfen für den Breitbandausbau im Wurzener Land schon seit 2017. Mit nunmehr tatkräftiger Unterstützung an unserer Seite, ist es wohl kaum verwunderlich, dass wir jetzt schnellstmöglich den ersten Spatenstich setzen möchten“, begründet Dr. Vornehm die zeitnahe Zusammenkunft.
In einem weiteren Schritt wird die Wurzener Land-Werke Glasfaser GmbH deshalb auch die Finanzierung des Projektes abschließend klären. Hierzu muss der finale Förderantrag mit den zu erwartenden Kosten, die sich aus den Angeboten der Projektpartner ergeben, bei Bund und Land gestellt werden.
v.l.n.r. Uwe Geißler (Geschäftsführer der KÖNIG Elektro-Fernmeldebau GmbH), Dr. Norbert Vornehm (Geschäftsführer der Wurzener Land-Werke Glasfaser GmbH), Roland Rennert (Geschäftsführer und Projektleiter von ifp Management), Haiko Rennert (Prokurist und Leiter Kaufmännische Dienste/Personal der envia TEL GmbH)
Quelle: Wurzener Land-Werke GmbH