In Kooperation mit der Agrargenossenschaft e. G. Böhlitz errichten wir Sachsens größtes Agroforstsystem – ein zukunftsweisendes Zusammenspiel aus Landwirtschaft und Energieversorgung. Auf 70 Hektar wachsen 30.000 Bäume, in Reihen angelegt zwischen den Feldfrüchten, die das Klima schützen, Böden stabilisieren, Ernteerträge steigern und nachhaltige Energie liefern. Bereits 2031 werden die ersten Pappeln Holz für die regionale Wärmeversorgung liefern.

Agroforst
Agroforstsystem Böhlitz in Zahlen
Pappeln
Werthölzer
Ackerfläche wird bepflanzt
Kohlenstoffdioxid werden pro Jahr gebunden
Wissenswert
Was bedeutet Agroforst?
Agroforstwirtschaft kombiniert den Anbau von Bäumen oder Sträuchern mit landwirtschaftlichen Kulturen oder der Tierhaltung auf derselben Fläche. Diese Methode ist aufwendiger und kostenintensiver in der Bewirtschaftung, bietet aber langfristig zahlreiche Vorteile:
Verbesserung der BödenAgroforstsysteme schützen nicht nur vor Erosion durch Wind und Wasser. Durch Laubfall und abgestorbene Wurzelhaare sorgen Bäume für eine Humusanreicherung im Boden und steigern damit dessen Qualität.
GrundwasserschutzDie tiefreichenden Wurzeln der Bäume wirken wie ein Filter und sorgen dafür, dass weniger Schadstoffe in Grund- und Oberflächengewässer ausgewaschen werden. Damit senken sie beispielsweise die Nitratbelastung.
KlimaschutzBäume sind beachtliche Kohlenstoffspeicher – insbesondere Werthölzer und Obstbäume. Der dadurch gebundene Kohlenstoff kann somit nicht als CO2 in die Atmosphäre entweichen. Auch die bereits genannte Humusanreicherung sorgt dafür, dass die Böden mehr CO2 aufnehmen können.
BiodiversitätDie Kombination von Gehölzen und landwirtschaftlichen Nutzpflanzen schafft vielfältige Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Neue EinahmequellenLandwirte können zusätzliche Produkte wie Obst, Nüsse oder Holz erzeugen, was ihre wirtschaftliche Stabilität erhöht.
EnergieversorgungDie Nutzung des geernteten Holzes als regionale Energiequelle reduziert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und importiertem Holz. Durch die Verarbeitung zu Hackschnitzeln entsteht ein nachhaltiger Brennstoff, der kurze Transportwege hat und die lokale Wertschöpfung stärkt.
Verschönerung der LandschaftBäume und Sträucher werten die weiten Flächen der Felder optisch auf. Dies wirkt sich positiv auf Lebensqualität und Tourismus auf.
Über das Projekt
2031
Erste Ernte
Erstmals werden etwa 5 ha des Agroforstsystems geerntet und zu Hackschnitzeln weiterverarbeitet. Sie dienen als Brennstoff für die Wärmeversorgung im Wurzener Land. Zusammen mit der Ernte der Folgejahre können so bis zu 300 Haushalte beheizt werden.


2025
Die Bäume werden gepflanzt
Innerhalb weniger Tage werden die Bäume auf einem 70 ha großen Feld im Thallwitzer Ortsteil Böhlitz gepflanzt. Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik sowie Schülerinnen und Schüler der Ringelnatz-Grundschule Wurzen helfen fleißig mit.
Die Projektpartner stehen fest
Die Agrargenossenschaft e. G. Böhlitz und die Wurzener Land-Werke GmbH beschließen ihre partnerschaftliche Zusammenarbeit am Agroforstsystem für die nächsten 20 Jahre. Die Anpflanzung übernimmt die Lignovis GmbH. Um Aufzucht und Pflege der Bäume kümmert sich die Agrargenossenschaft e. G. Böhlitz.
2024
Startschuss dank ZENAPA
Im Nachgang eines Partnertreffens des EU-Förderprogrammes ZENAPA bietet sich uns die Gelegenheit, ein Agroforstsystem im Wurzener Land umzusetzen und dem Tauchnitzgraben vorzugreifen.
Ausschreibung
Die Ausschreibung für das 18 ha große Agroforstsystem aus über 30.000 Bäumen wird veröffentlicht. Die Vergabe folgt im Februar des Folgejahres.
Beginn der Planung
In Zusammenarbeit mit der Agrargenossenschaft e. G. Böhlitz und dem IfaS Institut für Stoffstrommanagement entwerfen die Ingenieure der Stowasserplan GmbH & Co. KG ein Agroforstsystem nach dem neuesten Stand der Wissenschaft.
2018
Von der Idee zum Projekt
Im Zuge der Renaturierung des Tauchnitzgrabens durch das Projekt WERTvoll erwächst die Idee, ein Agroforstsystem in der Gemeinde Lossatal zu etablieren.